Kunsttherapie für krebskranke Kinder
… eine wichtige Ergänzung des psycho-sozialen Angebots
Die Kunsttherapie ist erst in den letzten Jahren in klinisch-medizinischen Behandlungskonzepten zu einem festen Bestandteil des psycho-sozialen Angebots im stationären und ambulanten Bereich (z. B. zur Krankheitsbewältigung- und -verarbeitung) geworden. Dies gilt speziell für Krebspatienten, wo die Bewältigung von schwierigen Lebenssituationen eine zentrale Rolle spielt. Studien belegen eindeutig die positiven Auswirkungen in der Krebsbehandlung, wie z. B. bei Kindern mit Leukämien.
In der Kunsttherapie wird mit bildnerischen Medien wie Farbe, Linie, Ton, Stein oder Fotografie gearbeitet, über die z. B. die kleinen Patienten unter therapeutischer Begleitung innere und äußere Bilder ausdrücken, ihre kreativen Fähigkeiten entwickeln und ihre sinnliche Wahrnehmung ausbilden können.
Michaela Killus, Kunsttherapeutin, in der Kinderklinik Dortmund: „Ein Schwerpunkt unserer kunsttherapeutischen Arbeit in der Kinderonkologie bildet das Spielen, Bauen und Formen mit Tonerde. Daher verbrauchen unsere Kinder auch große Mengen an Ton. Dies entspricht ganz dem sinnhaften Ausdruck eines starken Schöpferimpulses, um z. B. das chaotisierte Wachstumspotenzial einer Tumorerkrankung in ordnende Bahnen zu lenken. Die Kinder erfahren große Befriedigung in der Selbstwirksamkeit ihres Tuns. Viele dieser kleinen Kunstwerke werden durch das Brennen im Töpferofen haltbar gemacht, mit Glasuren veredelt und als Erinnerung mit nach Hause genommen. Der Verbrauch an Farben wie Aquarellfarben, Pastell- und Ölkreiden sowie die entsprechenden
Papiere ist ebenfalls groß. Hierbei achten wir auf gute Qualität, damit sich die Kinder während des Malens an leuchtenden, atmenden Farben freuen können.
Es entstehen immer wieder starke Bilder und Skulpturen. Jedes für sich ist ein Ausdruck für den individuellen und sehr tapferen Weg durch die Krebserkrankung.“
Die Einsätze der Kunsttherapeutin erfolgen auf der onkologischen Station K 41 direkt im Krankenzimmer oder in kleinen Gruppen. Der Kreativität der Kinder wird freien Lauf gelassen. Auch mit einem Handikap lässt sich so manches gestalten – wenn vielleicht auch nur mit Hilfe. So entstehen kleine Kunstwerke, auf die die krebskranken Kinder voller Stolz blicken – sich aber auch von Familienangehörigen und anderen Personen bewundern lassen können. Dieses zusätzliche kunsttherapeutische Angebot in der Dortmunder Kinderklinik unterstützt das an Krebs erkrankte Kind unter humanen Gesichtspunkten bei seiner ganz individuellen Krebstherapie.
Der ELTERNTREFF finanziert dieses für die krebskranken Kinder wichtige Projekt schon seit 2003 aus Spendengeldern durch Übernahme der Personalkosten sowie der Kosten für das Verbrauchsmaterial (z. B. Papier, Pappe, Holz, Ton, Knete, Bilderrahmen, Stoffe, Kleber, Pinsel, etc.).
Ausstellungsstücke beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen des ELTERNTREFF am 19. Februar 2015 im Speisesaal der Kinderklinik